Auswirkungen auf die Verweilqualität
Ausgangslage
Das Holzforschungsinstitut und die Technische Universität Wien (Institut für Architekturwissenschaften) beschäftigen sich derzeit im Zuge des Sondierungsprojekts Smart & Urban Tree damit, inwiefern großformative, künstliche Strukturen als Ergänzung zur Begrünung zur Kühlung urbaner Strukturen verwendet werden können.
Dabei geht es nicht darum einen Ersatz für Begrünung zu finden, sondern Lösungen zur Beschattung zu finden, die auch dort umsetzbar sind, wo keine herkömmliche Begrünung möglich ist.
Weatherpark wurde dazu beauftragt mittels Simulationen zu quantifizieren, inwiefern sich unterschiedliche Gestaltungen auf die Hitzebelastung tagsüber auswirken. Dazu wurden am Beispiel der Kirchengasse im 7. Bezirk in Wien (Abschnitt Lindengasse und Siebensterngasse) mehrere Varianten im Mikroklimamodell analysiert und miteinander verglichen:
Ergebnisse
Ausgewertet wurde unter anderem das Komfortmaß PET (Physiologische Äquivalenttemperatur), das als Maßzahl für die thermische Belastung der Benutzer*innen und somit der Verweilqualität untertags dient.
Für den Komfort in 1.8 m Höhe (Fußgängerniveau) zeigte sich:
- Einfluss Material: die Variante mit PV Elementen ist wirksamer als die mit Elementen aus Holz
- Einfluss Höhe: durch die veränderte Einstrahlung ergeben sich lokale, geringfügige Unterschiede. Die Elemente in 8 m Höhe sind etwas länger (bereits in den frühen Morgenstunden) wirksam.
- Unterschied zur klassischen Begrünung: Bäume reduzieren in Ihrer direkten Umgebung die PET deutlicher als die künstlichen Strukturen. Insgesamt ist die PET Reduktion im Vergleich zum Bestand durch die klassische Begrünung am effektivsten.
In den folgenden Abbildungen sieht man die Flächenverteilung der PET-Bereiche im Untersuchungsgebiet für den Bestand und die klassische Variante. Es ist erkennbar, dass im Vergleich zum Bestand der Anteil an heißen/sehr heißen Flächen reduziert wird.
Leistungen Weatherpark
Mikroklimasimulationen für 6 Gestaltungsvarianten und Analyse des Sommerkomforts auf Basis der gefühlten Temperatur PET (Hitzebelastung untertags)
Auftraggeber
Technische Universität Wien