Am Beispiel des Neusiedlersees erklärt dieser Beitrag der Sendung „Thema“ auf ORF2 am Montag, den 18.7.22 welche Auswirkungen der Klimawandel und die Erderwärmung auf unseren Alltag haben:
Die Seehütten am Neusiedlersee sind nur über den Wasserweg erreichbar. Aufgrund des viel zu niedrigen Wasserstands wird die Fahrt bedingt durch den Schlamm immer beschwerlicher. Einige Hausbesitzer*innen können jetzt schon nicht mehr mit dem Boot zu ihren Seehütten fahren – die Folge: viele Hausbesitzer*innen bleiben fern. Bei Schotterseen ist es noch schlimmer, denn durch fallenden Grundwasserspiegel gibt es dort inzwischen nur noch Schotter.
Schuld an dieser Situation ist einerseits der durch den Klimawandel veränderte Regen, der inzwischen nicht mehr so gleichmäßig fällt wie früher. Aufgrund der Hitze mit langen Trockenphasen und dann darauffolgender Gewitter mit Starkregen geht der Niederschlag für das Grundwasser, das diese Schotterseen bewässert, verloren. Denn der trockene Boden kann das Wasser nicht so schnell aufnehmen, der Regen rinnt oberflächlich ab. Andererseits wirkt sich auch die Bodenversiegelung negativ auf den Grundwasserspiegel aus, weil der Regen direkt in den Kanal rinnt.
Weitere negative Effekte der Bodenversiegelung
Die Unterschiede zwischen versiegelten und unversiegelten Böden erklärt Weatherpark-Geschäftsführer Simon Tschannett anschaulich im Interview, indem er die Temperatur von versiegeltem Boden und die Temperatur von Grünflächen spontan vergleicht. Die Städte müssen grüner werden, wenn man der Hitze etwas entgegensetzen will. „Es ist wesentlich, dass man große begrünte Flächen hat, weil dort lokal Kaltluft entstehen kann, die eine deutliche Abkühlung bewirkt im Gegensatz zu versiegelten Böden.“ Tschannett hebt hervor: „Unsere Städte sind für das, was wir jetzt schon an Klimawandel haben eigentlich nicht gerüstet, weil sie für eine ganz andere Art von Klima gebaut wurden.“